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Analyse des Strebens nach dem Selbst im Hermann Hesses Siddhartha 浅析黑塞的小说《悉达多》中的自我追求毕业论文

 2022-06-07 09:06  

论文总字数:34339字

摘 要

赫尔曼·黑塞是20世纪德国历史上著名的作家,一生作品丰富。由于从小受东方文化的影响,他的许多作品包含了中国元素。其代表作之一《悉达多》讲诉了印度贵族悉达多追求自我的故事,并且体现了中国传统文化的哲学理念。黑塞通过人物的言行举止心路历程来将中国哲学运用到作品中。对于我们了解黑塞的思想内涵有着重要意义。

本文选取小说《悉达多》作为研究对象,试图通过分析主人公的自我追求之旅,来研究小说中所蕴含的中国哲学和作者思想的转变。本文将从三个人生阶段分析,分别是印度教、世俗中和在河边,在每个阶段主人公对自我的理解都有变化。通过重点分析主人公在道教中追求自我,研究小说中包含的道家思想和道教思想对作者的思想及其创作产生的影响。黑塞写这本小说是为了找到他自己的自我。本文还试图研究悉达多通过何种方法找到了自我。

关键词:赫尔曼·黑塞,自我,道家

Inhaltsverzeichnis

Persönliche Erklärung I

Abstract II

中文摘要 IV

1. Einleitung 1

2. Der Autor und seine Werke 3

2.1 Über den Autor 3

2.2 Die Inhaltsangabe des Romans 4

2.3 Entstehungssituation des Romans 4

3. Das Streben nach „dem Selbst“ 6

3.1 Die Fragestellung des Strebens nach dem „Selbst“ 6

3.2 Das Streben nach „dem Selbst“ im Hinduismus 6

3.3 Das Streben nach „dem Selbst“ in der irdischen Welt 7

4. Das Ende des Strebens nach „dem Selbst“ 10

4.1 Bedeutung von „dem Fluss“ im Roman 10

4.2 Die Einheit von „dem Selbst“ und der Außenwelt 11

4.3 „Das Selbst” im Daoismus finden 12

5. Schlusswort 15

6. Literaturverzeichnis 17

1 Einleitung

Hermann Hesse war ein weltbekannter Schriftsteller und hat 1946 den Nobelpreis für Literatur erhalten. Hesse hat sein Leben lang zahlreiche Werke geschaffen. Viele seine Werke enthalten chinesische Elemente. In seinen Werken kann man die Aporien des Lebens in der modernen Zivilisation, den Kampf zwischen verschiedenen Kulturen erkennen. Außerdem stellt er eine Frage, wie die Kulturen nebeneinander bestehen können. Als ein Europäer, ein Christ hat er tiefe Einsichten in der chinesischen traditionellen Kultur. Heute werden die Kontakte zwischen Deutschland und China immer enger und ständiger. Die Literatur spielt eine wichtige Rolle beim Kontakt zwischen beiden Ländern. Die chinesischen Elemente in Hesses Werken hat auch eine wichtige Bedeutung für die Untersuchung der Kultur von beiden Ländern.

Sein Roman „Siddhartha“ verkörpert die Philosophie in der traditionellen chinesischen Kultur. Diese Arbeit versucht, das Streben nach „dem Selbst“ von der Hauptfigur Siddhartha zu analysieren, um die chinesische Philosophie in diesem Roman sowie die Veränderung der Gedanken von Hesse und die Ursache darzulegen.

Diese Arbeit handelt von dem Lebenslauf von Hermann Hesse und der Entstehungssituation des Romans sowie dem Streben nach „dem Selbst“ von der Hauptfigur Siddhartha. Diese Arbeit analysiert und schreibt über den Prozess und die Folge des Strebens nach „dem Selbst“. Zu dem Schwerpunkt dieser Arbeit zählen die Bedeutung von „dem Fluss“ im Roman und die Philosophie des chinesischen Daoismus in diesem Roman. Diese Arbeit ist darauf gezielt, das Streben nach dem Selbst von der Hauptfigur Siddhartha zu studieren. Diese Arbeit gliedert sich in drei Teile, nämlich den Autor und seine Werke, den Verlauf und die Folge des Strebens nach „dem Selbst“. Das dritte Kapitel und das vierte Kapitel sind die Hauptteile, davon werden die Bedeutung von „dem Selbst“ und die Philosophie des chinesischen Daoismus sowie die Lebensphilosophie von Hesse geschrieben.

In Bezug auf die Untersuchungen über Hesse hat man bereits beachtliche Erfolge errungen. In China sind fast 40 Abhandlungen über die Untersuchungen über Hesse veröffentlicht worden. Diese Abhandlungen beziehen sich auf unterschiedene Aspekte, zum Beispiel Analysen der Werken, Psychologie, Philosophie usw. Bei dem Schreibprozess dieser Arbeit wird die Methode der Analyse von Daten benutzt.

2 Der Autor und seine Werke

2.1 Über den Autor

Hermann Hesse ist einer der deutschen Autoren des 20. Jahrhunderts. Hugo Ball findet, dass er der letzte Ritter der Romantik sei. Er meint auch: „Als Sohn eines deutsch-baltischen Missionars war Hesse durch Geburt russischer Staatsangehöriger. Von 1883 bis 1890 und erneut ab 1924 war er schweizerischer Staatsbürger, dazwischen besaß er das württembergische Staatsbürgerrecht.“ (Ball, 1985, S. 24) Im Jahr 1899 veröffentlichte er den ersten Gedichtband „Romantische Lieder“ auf eigenen Kosten. Im Jahr 1904 veröffentlichte er den Roman „Peter Camenzind“ und wurde zu einem professionellen Schriftsteller. Im gleichen Jahr heiratete Hesse die selbstständige Basler Fotografin Maria Bernoulli und ließ er sich als freier Schriftsteller am Bodensee nieder.

Beim Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 meldete Hesse sich als Freiwilliger bei der deutschen Botschaft. Er wurde jedoch für untauglich befunden und der deutschen Botschaft in Bern zugeteilt, wo er die „Bücherzentrale für deutsche Kriegsgefangene“ aufbaute, welche in ausländischen Lagern internierte Soldaten über die deutsche Kriegsgefangenenfürsorge bis 1919 mit Lektüre versorgte. (http://de.wikipedia.org/, 2/3/2015) Er schrieb Poesien und Artikel, um die Chauvinismus und Militarismus scharf zu attackieren. Im Jahre 1923 beantragte er die Staatsangehörigkeit der Schweizer. Er kämpfte immer gegen den Faschismus im Zweiten Weltkrieg. Deshalb erntete er Spott und Hohn der Menschen in Deutschland.

Wegen des Aufwachsens in einer multikulturellen Familie strebte Hesse nach nationaler kultureller Kommunikation und Integration. Weil seine Eltern lange Erfahrung des Lebens in Indien hatten, lernte er von klein auf die antiken orientalischen Kulturen. In seinen Frühwerken schätzte Hesse die indische Kultur und die indische Religionsphilosophie hoch. In der Spätzeit übten die traditionellen chinesischen Kulturen Einfluss auf seine Schaffung aus. Sein Roman „Siddhartha“ reflektiert die Veränderung der Gedanken und verkörpert die Philosophie in der traditionellen chinesischen Kultur.

Es besteht kein Zweifel, dass Hesse eine einflussreiche Persönlichkeit ist. Er ist nicht nur ein Dichter, Essayist, Schriftsteller, sondern auch ein Psychologe, Sozialkritiker, Prophet, Weltbürger und Visionär.

2.2 Die Inhaltsangabe des Romans

Siddhartha spielt in Indien zur Zeit des historischen Buddhas, also um 500 v. Chr. Er ist der Sohn eines Brahmanen und ist bekannt mit seiner Weisheit und innerer Erleuchtung. Er verlässt gemeinsam mit seinem Freund Govonda die Heimat, weil er findet, dass intellektuelle Einsichten innere Erfahrungen nicht ersetzen können. Zuerst werden Siddhartha und sein Freund Govinda die Samanas. Früher wurde sein Leben von Askese und Weltflucht umgeben, so strebt Siddhartha nach „dem Selbst“ in der irdischen Welt. Er lernt die Liebe von der Kurtisane Kamala und die Geschäfte von der Kaufmann Kamaswami. Er geht nochmals in den Wald, aber Kamala ist inzwischen von ihm schwanger. In dem Wald wird er der Gehilfe des Fährmanns Vasudeva. Er lernt von ihm, dass alles Seiende eine Einheit bildet. Nachdem Vasudeva gestorben ist, wird Siddhartha selbst Fährmann. Schließlich kommt Siddhartha an den Fluss und sucht „das Selbst” im Daoismus. Aufgrund von der Philosophie von Daoismus ist er sich bewusst, dass er die Rationalität seiner Existenz anerkennen und seine Hintergedanken folgen muss.

2.3 Entstehungssituation des Romans

Am Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die indische Religionsphilosophie in Europa hochgeschätzt. Viele Intellektuellen fanden, dass die indische Religionsphilosophie sich auf die europäische Kultur ausgewirkt hatte.

Herforth Maria-Felicitas meint: „Philosophie des Mitleids im Anschluss an den Buddhismus eine Überwindung des allem Leben zugrunde liegenden Leidens versprach. Nach 1890 ermöglichte der Wiener Indologe Karl Eugen Neumann mit seinen Übersetzungen hinduistischer und buddhistischer Schriften eine breite Rezeption dieser Werke; seine Übertragung der Reden Buddhas wurde von Autoren wie Thomas Mann, Stefan Zweig und natürlich von Hermann Hesse, aber auch von dem Tiefenpsychologen C. G. Jung gerühmt. Viele Künstler, Autoren und Philosophen verspürten nach 1900 zunehmend ein Ungenügen an dem Siegeszug der Naturwissenschaften. Rationalismus und Positivismus, das Setzen allein auf Vernunft und die sichtbaren Tatsachen, stießen an ihre Grenzen. Neue Ideen und Menschenbilder wie die Sprachkritik des Philosophen Friedrich Nietzsche oder die Psychoanalyse Sigmund Freuds sowie die Analytische Psychologie C. G. Jungs erschütterten das Vertrauen in ‚Sprache‘ und ‚Ich‘. ‚Sprache‘ und ‚Ich‘ sind die beiden bis dahin für selbstverständlich erachteten Grundlagen für jedes Erkennen und Handeln. Die allgemeine Orientierungslosigkeit nach dem Ersten Weltkrieg verstärkte diesen Boom der Neo-Mystik noch; es erschienen immer neue Übersetzungen indischer und chinesischer Schriften, Einführungen in Hinduismus und Buddhismus oder auch Romane europäischer Autoren, die in Indien oder China spielten.“ (Herforth, 2009, S. 19).

Nachdem Hesse viele Jahre die Kulturen von Indien und China studiert hatte, nahm die östliche Philosophie Einfluss auf seine Gedanken. Basierend auf seiner Auseinandersetzung mit der östlichen Philosophie, schuf er den Roman „Siddhartha“. Das ist eine prosaische Darstellung aus eigener Sicht.

Vom Dezember 1919 bis zum Mai 1922 machte er den Roman „Siddhartha“ fertig. Diese Zeit war geprägt von persönlichen Krisen wie Armut, Krankheiten, dem Scheitern seiner Ehe usw.

3 Das Streben nach „dem Selbst“

3.1 Die Fragestellung des Strebens nach dem „Selbst“

Das Gesamtwerk Hermann Hesses wird von einem zentralen Thema charakterisiert: der Suche nach Selbstverwirklichung, und zwar vor dem Hintergrund einer wirtschaftlich, politisch und moralisch „zerrissenen“ Gesellschaft, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts vor ständigen Umbrüchen und Modernisierungsprozessen stand. (Herforth, 2009, S. 21).

Am Anfang des Romans fragt Siddhartha nach „dem Selbst“. Günter Baumann meint: „Die Motivation für Siddhartha, sich in den Individuationsprozess zu begeben, ist nicht die Frage nach dem Sinn seines Daseins oder das Unwissen über die Welt, sondern ‚nur‘ das fehlende ‚[...] Erlebnis des Wissens, [...] das wirkliche Erleben dieser Erleuchtung‘ – das Erlebnis des Selbst“. (Baumann, 2003, S. 130).

Siddhartha ist der Sohn eines Brahmanen. Er kommt aus einer vornehmen Familie und genießt allgemeine Verehrung. Er ist bekannt mit seiner Weisheit und Schönheit. Aber er ist mit seinem derzeitigen Leben nicht zufrieden, weil er meint, dass intellektuelle Einsichten innere Erfahrungen nicht ersetzen können. Der Gegensatz zwischen seien Kenntnissen und den Meinungen von dem Brahmanismus lässt ihn überlegen, was das „Selbst“ ist. Im Roman „Siddhartha“ schreibt Hesse: „[...] Dorthin zu dringen, zum Ich, zu mir, zum Atman, - gab es einen andern Weg, den zu suchen sich lohnte? Ach, und niemand zeigte diesen Weg, niemand wusste ihn [...] Alles wussten sie, die Brahmanen und ihre heiligen Bücher [...] – aber war es wertvoll, dies alles zu wissen, wenn man das Eine und das Einzige nicht wusste, das Wichtigste, das allein Wichtige?“ (Hesse, 1987)

Er erhält keine tatsächlichen Antworten auf seine Frage. Er beginnt, seine Erkenntnisse, die beim Brahmanismus gelernt hat, zu zweifeln und möchte die wirkliche Bedeutung von „Selbst“ angelegentlich verstehen.

3.2 Das Streben nach „dem Selbst“ im Hinduismus

Siddhartha hat großes Interesse an das Leben von Samanas, in dem die Samanas nur auf die geistigen Bedürfnisse Wert legen. Deshalb entscheidet sich Siddhartha, vom Haus wegzugehen und nach „dem Selbst“ zu streben. Zuerst werden Siddhartha und sein Freund Govinda die Samanas. Antje Helch meint: „Mit der Zeit erkennt er den grundsätzlichen Fehler seiner Anstrengungen: Es ist die psychologische Unmöglichkeit, das Ich durch das Ich zu überwinden.“ und „Wissen vermittelt keine Weisheit – diese fundamentale Erkenntnis wird Siddhartha am Ende seiner Samanazeit zur Gewissheit.“ (Helch, 2002)

Siddhartha hat nur ein Ziel und das Ziel ist, alle Gefühle und Drang abzulegen. Er findet, dass es keinen Wunsch, keinen Traum, keinen Schmerz, und keine Freude in der Welt gibt. Obwohl er durch die Askese und Meditation das „Selbst“ abschütteln möchte, kommt er zu keinem Erfolg.

Nach der Begegnung mit Buddha im Hain gibt es Meinungsverschiedenheiten zwischen Siddhartha und seinem Freund Govinda. Der Wunsch von Siddhartha ist, über seine Geheimnisse Bescheid zu wissen und sich selbst zu kennen. Im Gegenteil möchte Govinda Buddha nachreisen und bei ihm lernen. Im Gegensatz zu Govinda hat Siddhartha kein Interesse an Buddhismus. Er stellt fest, dass Buddha kein Lehrer ist, der Erkenntnisse unterrichten kann. Er hält Buddha für ein Ziel. Das Ziel wird durch den eigenen Weg, den er wählt, erreicht. Siddhartha möchte selbst ein Erleuchteter werden und das „Selbst“ finden. Schließlich gehen Siddhartha und Govinda getrennte Wege.

Sobald Siddhartha sich entscheidet, Buddha und Govinda zu verlassen, stellt er seine neue Erkenntnis. In seinem Roman hat Hesse beschreiben: „[...] Bei mir selbst will ich lernen, will ich Schüler sein, will ich mich kennenlernen, das Geheimnis Siddhartha. [...] ich bin erwacht, ich bin in der Tat erwacht und erst heute geboren.“ (Hesse, 1987)

3.3 Das Streben nach „dem Selbst“ in der irdischen Welt

Nach den Ideen und Gefühlen im Stillen lernt Siddhartha viel Neus. In der Nacht schläft er in der strohernen Hütte eines Fährmanns am Fluss und hat einen Traum. In seinen Traum hat er die Sehnsucht und das Verlangen. Nachdem er aus dem Traum erwacht ist, bittet er den Fährmann darum, ihn auf die andere Seite des Flusses zu bringen. Günter Baumann handelt in seiner Arbeit davon, dass die Flussüberquerung nach C.G. Jung ein Hinweis darauf sei, dass Siddhartha einen grundlegenden Wandel der bewussten Einstellung durchgemacht habe. (Baumann, 2003) Ma Jian meint: „Nicht das kurze Abenteuer mit dem Waschweib verlockt ihn, sondern der Wunsch nach etwas Vollkommens.“ (Ma Jian, 2000)

Früher wurde sein Leben von Askese und Weltflucht umgeben, so strebt Siddhartha nach „dem Selbst“ in der irdischen Welt. Er lernt bei Kamala und einen Kaufmann Kamaswami. Eisentraut Tanja hat in seiner Abhandlung beschrieben, dass Kamala dabei das Familienleben repräsentiert und Kamaswami das Berufsleben. Siddharthas Erfolg im Geschäft ist eng verknüpft mit der Absichtslosigkeit zu sehen, die Buddha für die Erreichung der Erlösung predigte. Siddhartha geht es weder um Reichtum noch Ruhm; vielmehr betrachtet er das Ganze als ein Spiel und ist emotionslos. (http:// www.mythos-magazin.de/, 23/12/2014)

Siddhartha lässt sich den Bart abnehmen und kommt zu der irdischen Welt zurück. In der irdischen Welt kennt er die Kurtisane Kamala lernen und lernt die Liebe bei ihr. In sinnlicher Welt strebt er die Bedeutung von dem „Selbst“. Günter Baumann findet, dass Siddharthas Weltleben nach der Psychologie als Auseinandersetzung mit dem Schatten gedeutet werden müsse. (Baumann, 2003)

Als ein Händler arbeitet Siddhartha bei dem Kaufmann Kamaswami, um die Wichtigkeit den materiellen Bedürfnissen anzuweisen. In seinem neuen Leben versucht Siddhartha, die Philosophie, zu der er sich im Stillen bekennt, zu verifizieren. Er hält seine Arbeit als Händler nur für ein Spiel und hält die materiellen Bedürfnisse für das einzige Streben. In der irdischen Welt wird er genusssüchtig und missachtet die Kindermenschen. Schließlich verirrt er sich in der irdischen Welt. Im Gegenteil entfremdet er sich dem wirklichen Selbst. Hesse hat geschrieben: „[...] Jene geschmeidige Bereitschaft, die göttliche Stimme zu hören, war allmählich Erinnerung geworden. [...] Sein Gesicht war noch immer klüger und geistiger als andre, aber es lachte selten, und nahm einen um den andern jene Züge an, die man im Gesicht reicher Leute so häufig findet, jene Züge der Unzufriedenheit, der Kränklichkeit, des Missmutes, der Trägheit, der Lieblosigkeit. Langsam ergriff ihn die Seelenkrankheit der Reichen.“ (Hesse, 1987)

Leopold R.G. Decloedt erklärt „die Seelenkrankheit der Reichen“ in seiner Abhandlung. Er meint: „Diese Seelenkrankheit der Reichen, wie Hesse es nennt, hat Siddhartha nach einem exzessiven, bürgerlichen Leben zu einem Menschen gemacht, der sich kaum noch durch Besonderheiten, die ihn einst kennzeichneten, von den Kindermenschen unterscheidet.“ (Decloedt, 1998, nach Helch, 2002)

Allmählich ist Siddhartha sich bewusst, dass das Leben in der irdischen Welt sehr bedeutungslos ist. Nach seinem Bewusstsein hat er einen Traum. Er träumt von Kamala in ihrem Lustgarten. Er fühlt sich sehr unruhig und hat Angst vor dem unvermeidbaren Tod. Er realisiert, dass er die notwendige Veränderung seines jetzigen Lebensstils macht, um nach dem „Selbst“ weiter zu streben. In einem anderen Traum träumt er von dem Tod des toten Singvogels von Kamala. Eisentraut Tanja hat in seiner Abhandlung beschrieben, dass er mit diesem Vogel allen Wert und alles Gute von sich geworfen habe und der tote Vogel ein archetypisches Symbol des Selbst sei. (http:// www.mythos-magazin.de/, 23/12/2014) Das bedeutet, dass Siddhartha die materiellen Bedürfnisse mit dem Streben nach dem „Selbst“ identifiziert und die wirklichen Ideen im Stillen ignoriert. Er hat sich von dem Anschein der irdischen Welt täuschen lassen und hat für eine Weile in Lüge gelebt. Wenn er aus Traum erwacht, ist er allmählich bewusst, dass er weitergehen soll, um das „Selbst“ zu finden.

4 Das Ende des Strebens nach „dem Selbst“

4.1 Bedeutung von „dem Fluss“ im Roman

Der Fluss spielt eine wichtige Rolle in diesem Roman. Ma Chaojun meint: „Das Wasser dient Siddhartha als Spiegel seines Lebens und ein sprachloser Lehrmeister, für den Fährmanns Vasudeva ist es auch so. Deshalb symbolisiert das Fließen des Flusses das Dao, das ewige Lebensprinzip, das niemals still steht und dennoch überall anwesend ist.“ (Ma Chaojun, 2012)

Siddhartha verlässt die irdische Welt und kehrt der immateriellen Welt den Rücken zu, weil er kein Selbst in der irdischen Welt finden kann. Obwohl er bei Kamala und Kamaswami in der irdischen Welt gelernt hat, kann er noch nicht verstehen, was Lieben ist. In einer Abhandlung hat Antje Helch beschrieben, dass Siddhartha mit seinen neu erworbenen Erkenntnissen noch einmal von vorne beginne und der „Nullpunkt“ als Voraussetzung für diesen Neubeginn das Treffen auf den Fluss sei. (Helch, 2002) Günter Baumann greift hierbei den von C.G. Jung geprägten Begriff des „Wiedergeburtserlebnis“ auf. Er meint: „Der vorhergehende Prozess der Selbsterkenntnis löst in Siddhartha folgendes aus: er begibt sich ins Wasser, lässt sich fallen, um den Prozess der Wandlung geschehen zu lassen, und hört in dem Moment, da er sich von allem gelöst hat, das befreiende ‚Om‘. Das Wiedergeburtserlebnis ist eingetreten. In diesem Moment hat er eine Erleuchtung und denkt über seine alten Erkenntnisse nach. Siddhartha weiß nun, dass „vollendetes Dasein [...] ein Dasein jenseits der Polarität von Geist und Leben ist; es ist ein Dasein, das beide Pole berücksichtigt, beide annimmt, beide bejaht.“ Die einflussreichste Wirkung dieses Wiedergeburtserlebnisses ist die Erkenntnis für Siddhartha, alles lieben zu können.“ (Baumann, 2003)

„Eben darin bestand die Verzauberung, welche im Schlafe und

durch das Om in ihm geschehen war, dass er alles liebte, dass

er voll froher Liebe war zu allem, was er sah. Und eben daran,

[....] war er vorher so sehr krank gewesen, dass er nichts und

niemand hätte lieben können.“ (Hesse, 1987)

Am Fluss sieht er Vasudeva, der sein Freund ist, wieder. An dieser Stelle benutzt Hesse eine eindeutige Symbolik. Nach C.G. Jung muss der Fährmann als Symbol des Selbst gesehen werden, denn er kann den Menschen von ihrem Ich zu dem Selbst verhelfen. Der bescheidene, weise Fährmann, der das Zuhören versteht, nimmt Siddhartha in seine Anstellung und lehrt ihn das Lauschen auf den Fluss. (Baumann, 2003) Vasudeva hat mehrmals gesagt, dass Siddhartha alles von dem Fluss lernen kann.

„Von [...] lernte er unaufhörlich. Vor allem lernte er

von ihm das Zuhören, das Lauschen mit stillem Herzen, mit

wartender, geöffneter Seele, ohne Leidenschaft, ohne Wunsch,

ohne Urteil, ohne Meinung.“ (Hesse, 1987)

In diesem Roman wählt Hesse den strömenden Fluss als der Ausdruck der Philosophie von Daoismus. In dem Beitrag geht Ma Chaojun davon aus, dass der Fluss Inbegriff alter Wandlung ist. Er findet: „wer aber die Wandlung erkannt hat, richtet seinen Blick nicht auf das Vergängliche, sondern auf das, was die Wandlung bewirkt, also auf das Dao. Die Meere sind die Heimat der Bergbachen und Talwasser.“ (Ma Chaojun, 2012) Nach der taoistischen Philosophie stammen Belebtes und Unbelebtes in der Welt vom Wasser. In dem Roman „Siddhartha“ gibt Hesse die Erklärung über den Fluss: „[...] alle die Wellen und Wasser eilten, leidend, Zielen zu, vielen Zielen, dem Wasserfall, dem See, der Stromschnelle, dem Meere, und alle Ziele wurde erreicht, und jedem folgte ein neues, und aus dem Wasser ward Dampf und stieg in den Himmel, ward Regen und stürzte aus dem Himmel herab, ward Queue, ward Bach, ward Fluss, strebt aufs neue, floss aufs neue“. (Hesse, 1987) Hesse möchte in seinem Roman zeigen, dass der Fluss Wandlung und Dauer bedeutet. Vielfalt und Einheit, der Gegensatz lässt sich miteinander vereinen und neigt zu einer Ganzheit.

4.2 Die Einheit von „dem Selbst“ und der Außenwelt

Nach vielen Jahren trifft Kamala mit ihrem Sohn auf Siddhartha. Damals hat Siddhartha innerer Frieden bekommen. Kamala wird von einer Schlange gebissen und stirbt in den Armen von Siddhartha. Mit der erzieherischen Aufgabe seines Sohnes erfährt er die Emotion, die er vorher nie erfahren hat. Die Emotion ist die Liebe zu seinem Sohn. Günter Baumann meint: „Nach C. G. Jungs Auffassung folgt der Individuationsprozess einer koexistentiellen Beziehung zwischen subjektiver Konzentration auf das ‚Eigene Ich‘ und der Objektivierung zum ‚Anderen Ich‘. Diesen Gegenpol findet Siddhartha in seinem Sohn, der ihm die Liebe in Bezug auf etwas konkretes zeigt – sich selbst.“ (Baumann, 2003)

„Nun aber, seit sein Sohn da war, nun war auch er, Siddhartha,

vollends ein Kindermensch geworden, eines Menschen wegen

leidend, einen Menschen liebend, an eine Liebe verloren, einer

Liebe wegen ein Tor geworden. Nun fühlte auch er, spät, einmal

im Leben diese stärkste und seltsamste Leidenschaft, litt an

ihr, litt kläglich, und war doch beseligt, war doch um etwas

erneuert, um etwas reicher.“ (Hesse, 1987)

Wegen der Liebe zum Sohn vervollkommnet er seine Verständnisse über die Idee über „das andere Ich“. Aber sein Sohn ist nicht dankbar für die Aufsicht durch den Vater und sucht das Abenteuer fern der Heimat. Siddhartha versteht, dass er seinen Sohn nichts lehren kann. Deshalb trifft er eine Entscheidung, seinen Sohn nicht zu suchen. Damals erfährt er schweres Leid. Antje Helch hat in seiner Abhandlung beschrieben, dass diese Erkenntnis ihn zu der letzten Integrationsleistung führe, die er noch zu vollziehen – die Annahme des Leidens habe. (Helch,2002) Im Leben spielt das Leid eine ebenso wichtige Rolle wie die Liebe, deshalb erträgt Siddhartha das Leid.

Siddhartha verbindet „das Selbst“ mit der Außenwelt. Chen Lizhu und Ruan Huizi sind der Meinung, dass der Fluss als eine Abgrenzung die Innenwelt von der Außenwelt unterscheidet und die Liebe zu dem Selbst von Siddhartha zuletzt zur Nächstenliebe werde. (Chen Lizhu / Ruan Huizi, 2013)

4.3 „Das Selbst” im Daoismus finden

Der Daoismus ist die Philosophie der Wesenseinheit aller Dinge und des ewigen Kreislaufs. Er ist kenntnis- und gedankenreich und enthält eine systematische und vollständige Lehre. Das theoretische System kann man in vielen verschiedenen philosophischen Aspekten durchdiskutieren und analysieren, z.B. aus Aspekte der politischen, natürlichen,menschlichen, moralischen, künstlerischen Philosophie, derPhilosophie der Gesundheitspflege usw. (http://de.wikipedia.org/, 2/3/2015)

Dao ist die zentrale Idee der traditionellen Philosophie in China. Der chinesische Daoismus stammt von der Idee Dao. Eine Grundlage des Daoismus ist das Nicht-Handeln. Jürgen Weber findet: „Das Nicht- Handeln bedeutet nicht, dass man gar nicht tut, sondern dass die Handlungen spontan in Einklang mit dem Dao entstehen und nur das Notwendige getan wird, nämlich Handeln durch Nicht-Handeln oder Tun durch Nicht- Tun. Es ist ein Zustand der inneren Stille, der zur rechten Zeit die richtige Handlung ohne Anstrengung des Willens hervortreten lasst. Der Begriff des Nicht- Handelns entstand in der chinesischen Philosophie zum ersten Mal im Dao De Jing und daher blieb ein wesentliches Merkmal des Daoismus.“ (Weber, 20011a)

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